Die Zentralschweiz ist oft ein hartes Pflaster für Queers – besonders wenn du hier aufwächst. Ein Blick in eine andere Welt verschafft dabei das Internet. Nicht zuletzt das hat Maia Crimew "gay gemacht und radikalisiert". Welche Rolle spielt das Web für junge queere Menschen in Luzern und Umgebung? Wie finden sie allmählich ihre Identität online? Was macht das Netz zu einem queeren Ort? Über das und mehr diskutiert Hacktivist*in Maia Crimew im Gespräch.
"chillen und gay sein -> das sind meine Hauptziele online"
Maia Crimew ist letztes Jahr überall in den Medien gewesen. Mit anderen Hacker*innen (unter dem Namen APT-69420 Arson Cats) hat es sich Zugriff auf mehr als 150 000 Überwachungskameras in den USA verschafft und machte sich anschliessend in Interviews mit verschiedenen Zeitungen und Magazinen für eine Position gegen den "Überwachungskapitalismus" stark.
Im Internet ist Maia aber nicht nur aktivistisch unterwegs: Das Kätzchen aus Luzern pflegt online ebenfalls Beziehungen und Freundschaften, die genau so tiefgehend seien wie die in real life. Für Maia ist URL von IRL ohnehin nicht länger trennbar. Die alte Realität verschwimme seit den 2000ern zunehmend mit der neuen Virtualität.
Begonnen hat Maias queere Reise durch das Netz wohl mit dem trans memes subreddit, auf dem es sich damals noch um zwei Uhr morgens herumtrieb. Geendet hat die Reise online (vorerst!) mit mehreren Freundinnen. Ohne Internet wäre Maias Weg also ziemlich anders verlaufen. Im Gespräch stellt es die These auf, dass es vielleicht viele Jahre länger gebraucht hätte, herauszufinden, dass es trans ist – ohne Internet.
Das und ob Luzern wirklich so queerfreundlich ist (wie diese Stadt gerne vorzugeben scheint), hörst du im Podcast.