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Picopop, Chiptune & Vocaloid: Games und Software-Tools erobern die Musikwelt

Wer in der Musikgeschichte herumgräbt, stosst früher oder später auf das ein oder andere Genre, das von Videospielen beeinflusst wurde. Neben Blutsverwandten wie das Pixel-Genre Chiptune gibt es aber viele weitere Sub-Genres auf der ganzen Welt, die mit Videospielen zu tun haben, wie z.B. Digital Fusion und Picopop: Letzteres führt uns nach Japan in die 2000er zurück.

"It's sort of like Ska in how the main goal is to make something happy and fun."

Picopop hatte seinen Höhepunkt etwa um 2005. Das kleine japanische Genre ist der Nachfolger von Shibuya-Kei, das in den 90ern gross wurde und eine Mischung aus Jazz und Elektropop war. Wie Shibuya-Kei besticht Picopop mit unbeschwerten und spassiger Musik, setzt jedoch schnellere Rhythmen ein und orientiert sich an Computerklängen und Cartoon-Ästhetiken. Dabei gibt es Picopop bis heute! Polygon Cove ist ein*e Vertreter*in des Genres und wartet bereits im März mit einer neuen EP auf. "Dusk2Dawn" verspricht verspielte Sounds, die ständig auf der Suche sind nach catchy Melodien, während eine unzähmbare Energie freigesetzt wird  – Polygon Cove hat uns erzählt, welche Games und Bands they besonders inspiriert.

"a lot of early influence for my music came from game soundtracks like Earthbound and Final Fantasy"

Wenn es um Videospielmusik geht, fällt sehr bald das Stichwort Chiptune. Frühe Computer und Konsolen konnten mit ihren Soundchips nur begrenzte Klänge erzeugen, was heute gemeinhin als Pixel-Musik bezeichnet wird oder eben auch Chiptune. Das Genre hat sich über die Jahrzehnte einerseits selbst in unterschiedlichste Richtungen entwickelt, gleichzeitig aber auch die Pop- und Elektroszene beeinflusst. Artist Mariode erklärt im Beitrag, welche Games they am meisten beeinflusst haben und zu welchem Videospiel-Soundtrack they aufsieht. Auch Mariode hat eine neue EP am Start: "m+" verbindet prasselnde Beats mit körnigen, sphärischen Klängen zu einem tanzbaren Mix voller Farbe.

"its simplistic sound and sharp articulations was a great blank canvas to edit with many fun effects cleanly!"

Der Synthesizer hat spätestens seit den 70ern den Pop revolutioniert. Seither sind die elektronisch erzeugten Klänge nicht mehr aus der Musikwelt wegzudenken. 2004 kam die nächste Revolution, welche zwar nicht solche weitreichende Konsequenzen barg, dennoch aber einflussreich war. Die Rede ist von Vocaloid: Eine Software, mit der synthetische Stimmen erzeugt werden können. Bekanntestes Beispiel hierbei ist wohl Hatsune Miku, welche – obwohl sie nicht echt ist – als eines der grössten J-Pop-Idols gilt. Die mit Vocaloid produzierten Songs erinnern zum Teil auch heute noch an den Picopop as den 00er-Jahren. Denn die Vocaloid-Stimmen, bzw. Voice Banks, sind oft hoch und die Artists des Genres orientieren sich zum Teil ebenfalls an Animes und an zukunftsgerichtete Computersounds. 

nicetone ist einer dieser Artists, der synthetisch produzierte Stimmen verwendet. In seiner kürzlich erschienen EP "tiny planet in orbit" erschafft nicetone trotz (oder vielleicht sogar wegen) all der Synthetik einen warmen und einladenden Sound, der einfach nicht kalt lässt – sobald der Rhythmus und Beat anfängt verrückt zu spielen, kann man nicht mehr weghören. Im Podcast beschreibt nicetone, wie er mit Vocaloid in Kontakt gekommen ist und was er für Chancen in diesem Software-Tool sieht. Ganz unten im Blog findest du gleich nicetones Nachricht dazu in feinster Vocaloid-Manier!

Wie sich Picopop und dessen Partner-Genres anhören, hörst du in dieser Playlist:

Bonus: Eine Nachricht von jamie nicetone

"hello! jamie nicetone here! on my EP 'tiny planet in orbit', i used the software UTAU, an open source and free alternative to vocaloid, because of it's quirky robot-like voice. its simplistic sound and sharp articulations was a great blank canvas to edit with many fun effects cleanly! 

the voicebank in particular that i used extensively is Kasane Teto's, which i have fond memories of listening to when i was younger on classic tracks such as Fukkireta and Teto Territory

In fact, early vocaloid music from the late 2000s is still the largest influence on me, as my music's goal is to purely encapsulate the feeling of overwhelming wonder i experienced listening to this music for the first time! 

as for the future of vocaloid, utau, and other vocal synths such as SynthV i believe that they are great tools to empower and give a voice to many artists so i support it and hope to see it grow in usage!"

Listen to the Interviews here!

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